Athen beklagt Deutschlands Ablehnung eines Waffenembargos gegen die Türkei

Athen beklagt Deutschlands Ablehnung eines Waffenembargos gegen die Türkei


In einem Interview mit der US-Zeitung Politico verurteilte der griechische Außenminister Nikos Dendias die deutsche Ablehnung eines Waffenembargos gegen die Türkei.

Athen beklagt Deutschlands Ablehnung eines Waffenembargos gegen die Türkei

„Ich verstehe wirklich nicht, dass Deutschland zögert, die enorme Macht seiner Wirtschaft zu nutzen, um Ländern ein deutliches Beispiel dafür zu geben, dass sie sich an das Völkerrecht halten müssen“, habe Dendias gegenüber Politico gesagt. Dendias werfe Deutschland vor, seiner Führungsrolle in der EU nicht gerecht zu werden, indem es Bitten aus Athen, um die Verhängung eines Waffenembargos gegen die Türkei abgelehnt habe.

Vor dem Hintergrund der verschärften Spannungen im östlichen Mittelmeerraum hatte Griechenland in den letzten Wochen an die europäischen Partner appelliert, Waffenverkäufe an die Türkei zu stoppen. Athen argumentiere, dass solche Waffen gegen zwei EU-Mitgliedsländer, Griechenland und Zypern, eingesetzt werden könnten, falls es zu einer Eskalation der Streitigkeiten um die Hoheitsgewässer käme. Griechenland habe insbesondere Deutschland ausdrücklich aufgefordert, die Lieferung von sechs von der Türkei bestellten U-Booten des Typs 214 nicht zuzulassen. Athen argumentiere, die Schiffe würden das Kräfteverhältnis im östlichen Mittelmeer stören.

„Ich verstehe den finanziellen Faktor, aber ich bin sicher, dass Deutschland auch den großen Widerspruch versteht, einem Land, das den Frieden und die Stabilität zweier EU-Länder bedroht, Offensivwaffen zu liefern. Das ist die Definition des Wortes Widerspruch“, wird Dendias weiter zitiert.


Autor: Redaktion
Bild Quelle:


Sonntag, 29 November 2020

Waren diese Infos wertvoll für Sie?

Sie können uns Danke sagen. Geben Sie einen beliebigen Betrag zurück und zeigen Sie damit, wie viel Ihnen der Inhalt wert ist.



Folgen Sie uns auf:

flag flag