Hühner vom Discounter mit resistenten Keimen belastet
Jedes zweite Billig-Hühnchen von Europas größten Geflügel-Schlachtereien ist mit antibiotikaresistenten Keimen belastet. Das jedenfalls besage eine aktuelle Untersuchung des Nationalen Referenzzentrums für gramnegative Krankenhauserreger an der Ruhr-Universität Bochum im Auftrag der Organisationen Germanwatch und Ärzte gegen Massentierhaltung.
Mehr als jedes dritte untersuchte Tier habe sogar Erreger gezeigt, die auch widerstandsfähig seien gegen sogenannte Reserveantibiotika, also die Notfall-Medikamente von Krankenhäusern, die zum Einsatz kommen sollen, wenn andere Antibiotika nicht mehr wirken. „Das sind alarmierende Ergebnisse“, habe Reinhild Benning, die Agrarexpertin von Germanwatch kommentiert.
Insgesamt 165 Proben hätten die Tester untersuchen lassen. Gekauft worden seien die getesteten Hühnchen nach Angaben von Germanwatch im September in Filialen der beiden Discounter Aldi und Lidl in Deutschland, Polen, Frankreich und Spanien sowie im Werksverkauf von Schlachthöfen in Deutschland und den Niederlanden.
Repräsentativ seien die Ergebnisse der Untersuchung angesichts der geringen Stichproben-Zahlen nicht. Darauf weise auch der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) hin.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von Uwe Gille - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=7367486
Mittwoch, 28 Oktober 2020